Wer sich selbst nicht mehr ausweicht, beginnt zu leben.
Es ist ein stilles, weit verbreitetes Phänomen: Menschen, die vor sich selbst fliehen. Nicht sichtbar. Nicht laut. Aber konstant. Oft sind es nicht die dramatischen Entscheidungen, die uns von uns selbst entfernen, sondern die leisen Ausweichmanöver im Alltag. Die ständige Ablenkung, das Getriebensein, das Vermeiden von Stille. Und genau darin liegt der Ursprung einer inneren Entfremdung.
Viele glauben, dass sie sich selbst kennen, nur weil sie funktionieren. Weil sie ihren Alltag meistern, sich kümmern, leisten, planen. Doch wer ständig damit beschäftigt ist, im Außen zu agieren, verliert oft den Kontakt nach innen. Denn sich selbst wirklich zu begegnen, erfordert nicht Aktivität, sondern Präsenz. Nicht Bewegung, sondern Innehalten.
Der innere Lärm
Viele Menschen sind nie wirklich allein mit sich. Sobald es still wird, wird es unangenehm. Das Handy, Netflix, Arbeit, Sport, Konsum – irgendetwas läuft immer. Denn die Leere auszuhalten würde bedeuten, sich zu spüren. Und das ist für viele schwer zu ertragen. Warum? Weil sich unter der Oberfläche oft Themen zeigen, die lange verdrängt wurden: Verletzungen, Schuld, Scham, Unerfülltheit.
Es gibt ab und an Situationen, wo ich gegen meine eigene Wahrheit agieren oder entscheiden muss. Und dann spüre ich, wie ich mich ablenken möchte. Heute ist mein Bewusstsein dafür so groß, dass das kaum vorkommt. Social Media, Nachrichten und Zeitungen habe ich komplett aus meinem Leben verbannt. Rückblickend kann ich sagen, dass das ein krasser Gamechanger war.
Der Lärm im Außen wird zum Schutzschild. Solange wir beschäftigt sind, fühlen wir nicht, was in uns lebt. Doch genau dieses Ausweichen führt langfristig in eine tiefe innere Erschöpfung. Denn das, was nicht gefühlt wird, verschwindet nicht – es staut sich, wirkt im Verborgenen, wird zu einem konstanten inneren Druck.
Wenn es in mir still wird, dann bin ich noch tiefer in mir selbst, noch tiefer verbunden als ohnehin schon. Ich bin voller Liebe, voller Harmonie, voller Freude, voller Leichtigkeit und voller Vermissen. Ich vermisse dann meine zukünftige Frau und unser grenzenloses Wir. Ich habe dabei so tiefe und schöne Gefühle. Nichts fühlt sich richtiger an, und ich empfinde keinerlei Schmerz, dass ich sie noch nicht kenne. Es ist alles aufgeladen mit purer Vorfreude und der Gewissheit, dass sie in mein Leben tritt. Und jetzt beim Schreiben bin ich warm durchflutet und sitze mit einem sanften Lächeln am Rechner und tippe diese Worte mit den schönsten Bildern und erfüllendsten Gefühlen in mir. Mit einer tiefen Gewissheit kann ich sagen, dass ich nie wieder vor mir flüchten werde.
Die Angst vor der eigenen Tiefe

Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu sagen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Sich selbst zu begegnen heißt, mit allem konfrontiert zu werden, was man vielleicht jahrelang nicht fühlen wollte. Nicht nur mit Träumen und Visionen, sondern auch mit Enttäuschung, Wut und Schmerz. Die Flucht vor sich selbst ist oft keine bewusste Entscheidung, sondern ein Schutzmechanismus. Doch dieser Schutz kostet. Er kostet Verbindung. Echtheit. Lebendigkeit.
Tiefer zu fühlen bedeutet auch, sich dem Unbekannten zu stellen. Dem Teil in uns, der keine Kontrolle kennt, keine Strategie hat. Und genau deshalb ist es für viele so schwer. Denn das bedeutet auch, sich der eigenen Verletzlichkeit zu stellen – ohne Ausflüchte, ohne Masken.
Ich habe meine emotionale Tiefe und gleichermaßen meine emotionalen Bedürfnisse vermieden und ignoriert. Niemand konnte meine Tiefe halten. Ich wollte immer die Welt erobern. Am liebsten gemeinsam, am liebsten mit Vollgas, am liebsten mit völliger Hingabe und in tiefster Verbundenheit und dazu getragen von maximalem Vertrauen. In der Vergangenheit bin ich oft losgelaufen, um festzustellen, dass es niemanden gibt, der mir auf diesem Weg folgt. Worte des Aufbruchs gab es immer. Aber die Taten gab es nie. Ich habe mich dadurch immer weiter limitiert, habe innerlich gelitten, geweint und war zeitweise auch verbittert. Aber die Verbitterung war immer nur für kurze Momente. Denn dann hat mich meine tiefe Wahrheit wieder aufgefangen und mir in den schönsten Bildern gezeigt, wohin meine Reise mich führen wird. Ich liebe mein Leben mehr denn je, und ich bin freier als ich es mir jemals erträumt habe. Auch wenn ich diesen Weg nun erstmal allein gehe – es ist kein Weg der Einsamkeit, sondern der Echtheit. Und ich weiß, dass die Menschen, die wirklich zu mir passen, mich auf diesem Weg irgendwann finden werden. Aber weniger Wahrheit und weniger Tiefe kann ich nicht mehr leben.
Die Illusion von Kontrolle
Viele glauben, ihr Leben unter Kontrolle zu haben, solange sie funktionieren. Doch wer ständig funktioniert, verliert irgendwann den Zugang zur eigenen Wahrheit. Kontrolle ersetzt Gefühl. Struktur ersetzt Spüren. Und so entsteht ein scheinbar stabiles Leben – innerlich aber bleibt es leer.
Die Sicherheit, nach der sich viele sehnen, entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Wahrheit. Durch das Erkennen und Anerkennen dessen, was wirklich ist. Das kann zunächst beunruhigen. Aber es ist der einzige Weg, um echte Stabilität in sich selbst zu finden – jenseits äußerer Ordnung.
Der Weg zur Rückverbindung
⚠ Glaubst du, dass du dich verändern kannst, indem du einfach nur konsumierst?
Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
Die gute Nachricht: Man kann jederzeit umkehren. Der Weg zu sich selbst führt nicht über Selbstoptimierung, sondern über Ehrlichkeit. Über das Zulassen. Über Stille. Wer aufhört, sich selbst zu entkommen, beginnt langsam, sich zu erinnern. An Bedürfnisse. An Sehnsüchte. An das, was echt ist. Und genau da beginnt Heilung.
Diese Rückverbindung geschieht nicht in einem einzigen Moment. Sie ist ein Prozess. Oft zart. Manchmal unbequem. Aber mit jeder bewussten Entscheidung für sich selbst entsteht ein neues inneres Zuhause. Ein Ort, an dem man sich nicht mehr verstecken muss. Nicht mehr wegrennen muss. Sondern sein darf.
Wenn du den Kontakt zu dir verloren hast, dann sei unbedingt sanft zu dir. Es ist kein Schalter, den du einfach umlegen kannst. Es ist ein Weg mit Höhen, Tiefen und vielleicht auch mit Rückschlägen. Mir hat das Alleinsein und das tägliche bewusste Aufsuchen der Stille zu Beginn meiner Transformation unfassbar geholfen. Anfangs war es ungewohnt, und ich wusste auch nicht genau, wozu das alles gut sein soll. Aber jeden Tag wurde es mir klarer und jeden Tag habe ich mich verbundener gefühlt. Denk nicht so viel darüber nach und fang einfach an. Es gibt hier auch kein richtig oder falsch. Der Weg wird sich dir zeigen.
Ich bin unendlich froh, dass ich diesen Weg gegangen bin, diese tiefen Gefühle in mir trage und dass ich mich so emotional und verletzlich zeigen kann und mag. Nichts erfüllt mich mehr. Und niemals werde ich mich dafür wieder verleugnen. Liebe regiert die Welt und ich trete nur für die Liebe an. Niemals für weniger.
Fazit: Die Flucht beenden heißt, sich selbst wiederzufinden
Sich selbst nicht mehr auszuweichen, ist kein einfacher Schritt. Aber es ist der einzige, der wirklich zu Frieden führt. Wer bereit ist, sich anzuschauen, wer wirklich in ihm lebt, braucht Mut. Aber dieser Mut öffnet die Tür zu etwas Kostbarem: zu sich selbst. Und nichts ist wertvoller als das.
Denn in dem Moment, in dem wir aufhören, uns selbst auszuweichen, beginnt das wahre Leben. Nicht perfekt. Aber echt. Und genau das ist die tiefste Form von Freiheit.