Es ist nicht die Kritik, die uns verletzt – sondern die Bedeutung, die wir ihr geben.
Kritik und Ablehnung gehören zum Leben – und doch lösen sie bei vielen Menschen starke Emotionen aus. Ob im Beruf, in Beziehungen oder im persönlichen Wachstum: Wer lernen will, souverän mit Kritik umzugehen, muss sich nicht nur mit den Worten des Gegenübers, sondern auch mit den eigenen Reaktionen auseinandersetzen. Doch wie gelingt das?
1. Warum trifft uns Kritik so stark?
Kritik löst oft Abwehr, Unsicherheit oder sogar Angst aus. Dahinter steckt ein tief verwurzelter Mechanismus: Unser Gehirn bewertet Kritik als potenzielle Bedrohung. Das Gefühl, abgelehnt zu werden, trifft oft nicht nur unsere Handlung, sondern unser Selbstbild. Die entscheidende Frage ist daher: Wie schaffe ich es, Kritik nicht persönlich zu nehmen?
Ich erinnere mich an eine Situation in einer früheren Beziehung, die mir das Thema Kritik besonders bewusst gemacht hat. Mir wurde vorgeworfen, dass ich mich nicht mehr melde und nicht mehr nach Hause komme. Da ich jede Meinung zulasse und reflektiere, prüfte ich die Fakten: In den letzten 30 Tagen hatte ich mich an 22 Tagen morgens telefonisch gemeldet. Dennoch hielt mein Gegenüber an ihrer Wahrnehmung fest, unabhängig von der Realität. Auch die zweite Unterstellung – dass ich weniger zu Hause sei – konnte ich erklären: Ein Kollege war in Vaterschaftsurlaub, und ich übernahm seine Aufgaben zusätzlich zu meinen eigenen. Das war offen kommuniziert, dennoch war es für meine Partnerin in der Situation nicht tragbar. Diese Art des „Durchboxens“ eines eigenen Gefühls, ohne sich den Fakten zu öffnen, hat mich damals tief getroffen. Es war eine Kritik, gegen die es keine gute und ehrliche Lösung gab.
2. Zwischen konstruktiver Kritik und verletzender Ablehnung unterscheiden
Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit in die Fresse zu knallen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Nicht jede Kritik ist gleich. Konstruktive Kritik kann uns helfen zu wachsen, während verletzende Kommentare oder Ablehnung oft mehr über den anderen als über uns selbst aussagen. Wer den Unterschied erkennt, kann Kritik gezielt annehmen oder bewusst abweisen.
Merkmale konstruktiver Kritik:
- Sie bezieht sich auf eine konkrete Handlung, nicht auf die Person.
- Sie ist respektvoll formuliert.
- Sie bietet Lösungen oder Verbesserungsvorschläge.
Merkmale verletzender Ablehnung:
- Sie greift die Person an, nicht das Verhalten.
- Sie ist unsachlich oder abwertend.
- Sie dient eher der Machtdemonstration als dem Wachstum.
Ich habe mir Kritik immer angehört, sie reflektiert und dann für mich eingeordnet. Das konnte ich schon immer ertragen. Gleichzeitig habe ich nie Vorwürfe formuliert – es liegt mir fern, etwas anderes zu sagen als die Wahrheit. Wenn mir das doch einmal passiert ist, trifft mich das meist selbst härter als die Person, die es betrifft.
3. Emotionale Resilienz: Kritik als Chance nutzen
Der Schlüssel zu einem souveränen Umgang mit Kritik ist innere Stabilität. Wer sich seiner selbst sicher ist, kann Kritik als Rückmeldung sehen – nicht als persönlichen Angriff. Dabei hilft:
- Selbstreflexion: Ist an der Kritik etwas Wahres dran? Falls ja, was kann ich daraus lernen?
- Gelassenheit entwickeln: Nicht jede Kritik verdient eine Reaktion. Manchmal ist es klüger, bewusst loszulassen.
- Perspektivwechsel: Kritik kann ein Geschenk sein – wenn sie uns hilft, Dinge anders zu sehen und zu wachsen.
Meine Strategie, um Kritik gelassener aufzunehmen, ist vor allem Toleranz. Ich akzeptiere die Meinung anderer Menschen und kann gut damit leben, wenn wir unterschiedlicher Auffassung sind. Wichtig ist für mich, immer offen für Wachstum, Fortschritt und neue Erkenntnisse zu bleiben.
4. Wie man mit Ablehnung souverän umgeht
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Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
Ablehnung trifft oft tief, weil sie alte Wunden berührt. Doch sie sagt nichts über unseren Wert als Mensch aus. Souveräner Umgang mit Ablehnung bedeutet:
- Den eigenen Wert nicht von der Meinung anderer abhängig machen.
- Ablehnung als Teil des Lebens akzeptieren. Niemand wird von allen gemocht.
- Eigene Bedürfnisse erkennen und respektieren. Manchmal zeigt Ablehnung, dass wir auf dem falschen Weg waren.
Rückblickend würde ich sagen, dass jede Ablehnung, die ich erlebt habe, sich im Nachhinein als positiv für mein Leben erwiesen hat. Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht gelernt hätte, alles offen anzuhören. Es braucht eine große Anzahl an Puzzleteilen, um sich selbst wirklich anzuerkennen und das eigene Sein leben zu können.
5. Praktische Strategien für den Umgang mit Kritik und Ablehnung
- Ruhe bewahren: Reagiere nicht impulsiv, sondern atme durch und reflektiere.
- Fragen stellen: Was genau wird kritisiert? Ist es berechtigt?
- Humor nutzen: Manchmal hilft ein Lächeln, um die Schärfe aus einer Situation zu nehmen.
- Grenzen setzen: Unsachliche oder verletzende Kritik darf und sollte man ignorieren.
Heute gehe ich mit Kritik und Ablehnung völlig anders um. Es ist mir schlichtweg egal. Ich weiß, wer ich bin, und ich bin frei.
Fazit: Selbstbewusstsein als Schutzschild gegen Kritik und Ablehnung
Wer sich selbst gut kennt und akzeptiert, kann Kritik und Ablehnung mit mehr Leichtigkeit begegnen. Letztlich ist es nicht die Kritik, die uns verletzt – sondern die Bedeutung, die wir ihr geben. Souveränität entsteht, wenn wir erkennen, dass unser Wert nicht von der Meinung anderer abhängt.