Ich habe alles verloren – und noch mehr gefunden: Mich selbst und die Liebe zu mir.
Toxische Beziehungen – das Wort klingt dramatisch, doch viele Menschen kennen genau dieses Gefühl: Etwas stimmt nicht, aber man bleibt trotzdem. Man leidet, gibt alles, opfert sich auf – und fühlt sich trotzdem nicht geliebt oder gesehen. Oft merken wir erst im Rückblick, wie tief wir verstrickt waren in ein Muster der Selbstverleugnung und des inneren Mangels.
Die Illusion vom gesunden Miteinander
Toxische Beziehungen beginnen nicht mit Gewalt oder Drama. Oft starten sie ganz sanft, mit Hoffnung, mit Sehnsucht. Und manchmal mit der stillen Idee: „Wenn ich nur genug Liebe gebe, wird es gut.“ Doch genau diese Idee ist es, die uns tief in etwas hineinzieht, das uns langfristig schwächt. Wir übersehen Warnzeichen, entschuldigen Verhaltensweisen, reden uns die Dinge schön. Und vergessen dabei etwas Entscheidendes: uns selbst.
Wenn Liebe zur Selbstaufgabe wird

Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu sagen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Ein zentraler Punkt in toxischen Beziehungen ist die eigene Rolle. Denn so hart es klingt: Wir haben es zugelassen. Wir haben unsere Grenzen nicht gesetzt, haben uns angepasst, uns kleiner gemacht. Aus Angst, aus Scham, aus einem tiefen Gefühl von Unzulänglichkeit. Und genau hier beginnt die wahre Heilung – bei uns selbst.
Der Blick auf die Vergangenheit
Bis zu meiner Transformation hätte ich meine Beziehungen alle nicht als toxisch bezeichnet. Jetzt nach meiner Transformation jedoch schon. Ich habe es früher schlicht nicht sehen wollen. Der Schmerz mir einzugestehen, dass ich mich selbst nicht liebe und dadurch alle Türen für Demütigungen aufmache ist mir nicht bewusst gewesen. Rückblickend kann ich sagen, dass ich emotional welche drüber bekommen habe und weil ich immer wusste, dass es nichts mit mir zu tun hat, habe ich gelächelt und die andere Seite auch noch hingehalten. Wie soll meine Partnerin Respekt vor mir haben, wenn ich schon selbst keinen Respekt vor mir habe. Das ist mir aufgrund von Selbstsabotage nicht in den Sinn gekommen.
Die wahren Ursachen erkennen
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Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
Und somit ist es auch eindeutig, dass mein mangendes Selbstwertgefühl und meine fehlende Selbstliebe mich in diese Situation gebracht haben. Ich habe geglaubt, dass ich ganz allein bin, wenn ich nicht anfange noch besser zu werden. Und ich kann sagen, dass ich immer nur Partnerinnen angezogen habe die das ausgenutzt haben. Sicherlich nicht immer bewusst, aber dennoch war es keine Basis auf der eine Liebesbeziehung auf Augenhöhe und nachhaltig funktionieren kann. Und ich sehe mich dort absolut in der Verantwortung, denn ich habe es zugelassen.
Der Schmerz des Verdrängens
Das etwas nicht gesund ist habe ich schon vor 20 Jahren das erste Mal gespürt. Ich habe es ausgehalten und ich habe versucht besser zu werden. Noch mehr abzuliefern. Und ich habe abgeliefert. Hat es etwas gebracht? Nein, eher im Gegenteil. Heute bin ich mir dieser Dynamik vollkommen bewusst und ich werde das in meinem Leben niemals wieder zulassen. Und ich habe es verdrängt um nicht verantwortlich zu sein, um nicht allein zu sein, um die Ehe oder die Beziehung nicht auf dem Gewissen zu haben. Ich war doch immer gesprächsbereit, immer kompromissbereit, nur eines war ich nicht: Ich war nie klar in meiner Position. Ich habe nie Stop gesagt. Ich habe aber auch einfach nicht verstanden wer ich bin, wie ich bin und auch was meine Superkraft ist. Ich habe einfach geglaubt, dass alle Menschen so empfinden wie ich. Das ich fühlen kann wie Menschen im innersten sind war mir zwar bewusst, aber ich habe geglaubt alle anderen können das auch. Und das war ein zusätzlicher Punkt der mich so krass hat an mir zweifeln lassen. Ich dachte einfach, dass es alle so wahrnehmen.
Der Wendepunkt
Den Ausstieg oder Absprung aus diesem toxischen Kreislauf habe ich aufgrund von zwei Dingen geschafft. Zum einen war da meine Erkenntnis, das ich eine sagen wir mal spezielle Wahrnehmung von der Wirklichkeit und von Menschen in ihrem Innersten habe. Das ich Authentizität fühlen kann wusste ich allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht so klar. Das habe ich erst im Laufe der Transformation rausgearbeitet. Und der zweite Punkt war der innere Schmerz den das Zusammenleben mit anderen Menschen mir bereitet hat. Und dann kam dieser eine Tag, dieser eine Moment wo ich entschieden habe, dass heute mit Selbstbetrug Schluss ist. Und dann ist in den nächsten vier Wochen alles an das ich geglaubt habe zusammengebrochen und ich stand allein da. Vier Wochen mich selbst sehen und aus Selbstliebe mich selbst betrachten hat mich in die größte Einsamkeit meines Lebens gebracht und mir vor Augen geführt, dass ich allein bin, wenn ich mich selbst Liebe. Aber ich wollte nicht mehr leiden. Der Schmerz wäre für immer geblieben und ich wäre daran verendet. Ich war so leer und ich musste mich retten. Und hat mich irgendjemand dabei verstanden oder mich mit meinem Schmerz gesehen? Nein, niemand! Niemand! Und heute sind wir ungefähr ein Jahr weiter und immer hat noch niemand verstanden wieso, weshalb und warum. Aber das ist auch egal. Ich habe verstanden, dass nur ich mich retten kann. Nur ich kann mich annehmen, mich selbst lieben. Und das habe ich jeden Tag trainiert, reflektiert, analysiert, … Ich habe monatelang meditiert, die Puzzleteile meines Lebens gesucht, jeden Tag ein weiteres aufgedeckt und irgendwann habe ich angefangen das Puzzle zusammenzulegen. Es ist ein neues Bild entstanden. Eines das ganz anders war als das vorherige. Es ist das Puzzle welches mein Leben zeigt. Und irgendwann konnte ich es erkennen, auf dem Bild war ich selbst zu sehen. Ich habe dann weiter gesucht, gegraben in den tiefsten Tiefen meiner Seele, meines Seins und ich habe immer mehr aufgedeckt und das Puzzle fertiggestellt. Das Ergebnis war der größte Schatz den ich finde konnte. Mich selbst!
Die Lehre aus dem Schmerz
Ich habe ein Jahr lang jeden Tag mehrere Stunden damit verbracht zu meditieren, mein Leben zu analysieren, mich zu verstehen, alles aus der Vergangenheit bin ich nochmal emotional durchgegangen, ich habe es mit unterschiedlichen Systemen abgeglichen und neu zusammengefasst und daraus ist dann irgendwann mein Authentizitätskompass entstanden. Die Quintessenz meiner Arbeit an mir selbst. Am Ende kann ich sagen, dass ich mich nicht gecoacht habe, sondern ich habe mich erinnert an das was ich schon immer wusste. Und das lebe ich heute und werde es nie wieder aufgeben. Ich bin frei, glücklich und dabei richtig allein. Das Alleinsein ist ein Teil des Weges und ich bin gerne bereit diesen Teil auf mich zu nehmen.
Fazit
Toxische Beziehungen zeigen uns, wo wir uns selbst nicht lieben. Sie spiegeln unsere inneren Zweifel, unsere Ängste und unser fehlendes Selbstwertgefühl. Doch genau hier liegt die Chance: Wenn wir bereit sind, den Schmerz zu fühlen, die Wahrheit zu sehen und die Verantwortung zu übernehmen, beginnt echte Heilung. Und genau dort – mitten im Chaos – wartet unsere größte Kraft: wir selbst.