Nicht die Angst selbst hält dich zurück – sondern die Geschichte, die du über sie erzählst.
Wachstum ist kein linearer Aufstieg. Es ist ein stilles Aufbrechen. Ein mutiges Innenhalten. Und oft ein radikales Infragestellen dessen, was wir für normal halten. Denn während wir glauben, dass äußere Umstände uns zurückhalten, sind es in Wahrheit oft unsere inneren Begrenzungen – geboren aus alten Prägungen, emotionalen Narben und einem tief sitzenden Zweifel daran, ob wir in unserer wahren Größe wirklich geliebt werden.
Wir leben in einer Welt, die uns früh beibringt, wie wir zu sein haben. Angepasst, zuverlässig, funktional. Und obwohl in uns etwas ruft – laut, ehrlich, lebendig – ersticken wir dieses Rufen unter einem Berg aus Pflichten, Vernunft und angepasstem Verhalten. Die Angst, anzuecken. Die Angst, abgelehnt zu werden. Die Angst, als egoistisch, radikal oder unbequem zu gelten, sitzt tief. Und genau diese Ängste sabotieren unser Wachstum – oft, ohne dass wir es bemerken. Sie sind wie ein unsichtbares Netz, das sich über unsere Möglichkeiten legt, kaum greifbar, aber stets spürbar.
Die Angst, sich selbst zu erlauben
Auf den ersten Blick sind es oft äußere Umstände, die uns davon abhalten, unser volles Potenzial zu entfalten. Wir sagen, es fehlt an Zeit, an Geld, an Möglichkeiten. Doch unter der Oberfläche liegt etwas viel Tieferes – etwas, das wir selten benennen, geschweige denn anschauen: unsere Ängste. Nicht die offensichtlichen, sondern die subtilen, leisen, verkleideten Ängste. Die, die sich als Vernunft tarnen, als Perfektionismus, als Verantwortungsgefühl oder sogar als Bescheidenheit. Diese versteckten Ängste wirken wie unsichtbare Fesseln – und sie verhindern unser Wachstum. Nicht weil wir es nicht könnten. Sondern weil wir tief in uns glauben, dass wir es nicht dürfen.
Vor und während meiner Transformation war es oft genau dieser eine Punkt: die Anerkennung meiner eigenen Wahrheit. Meiner echten Bedürfnisse. Meines inneren Kompasses. Ich habe lange Zeit geglaubt, dass mir nicht zusteht, was ich in der Tiefe fühle – dass es zu viel ist, zu radikal, zu unbequem. Ich dachte, wenn ich damit rausgehe oder in einer Beziehung ganz ehrlich damit bin, dann wird es mir um die Ohren fliegen. Also habe ich Kompromisse gemacht. Habe mich selbst überhört, meine Impulse gedämpft und mein Herz leiser gestellt. Alles im Namen der Harmonie, der Rücksicht, des vermeintlichen Miteinanders.
Doch heute weiß ich: Das war keine Rücksicht. Es war Selbstverrat. Denn wenn meine Partnerin meine Wahrheit nicht teilt – wenn sie meine Sehnsucht, meine Klarheit, mein inneres Ja nicht fühlen kann oder will – dann ist sie nicht die Richtige. Punkt. Es gibt Dinge in mir, die sind nicht verhandelbar. Nicht, weil ich stur bin. Sondern weil sie der tiefste Ausdruck meiner Seele sind.
Und früher habe ich mir genau das aus Angst wegerklärt. Ich habe mir eingeredet, es wäre Liebe, wenn ich mich anpasse. Es wäre Reife, wenn ich mich zurücknehme. Doch in Wirklichkeit habe ich so meine eigene Größe sabotiert. Ich habe sie klein gemacht, versteckt, unterdrückt. Und damit auch mein eigenes Wachstum ausgebremst. Heute bin ich bereit, das zu beenden. Denn es ist meine Wahrheit, die mich heilt – nicht mein Schweigen. Und das eben nicht aus Egoismus, sondern aus tiefster Selbstliebe. Ich habe lange gebraucht, um das zu erkennen. Heute weiß ich: Ich schulde mir selbst die Treue mehr als jedem Ideal von Beziehung, Harmonie oder Anpassung. Denn wenn ich mich verliere, ist alles andere bedeutungslos.
Ich habe mir oft selbst im Weg gestanden, weil ich dachte, mein innerstes Sein müsste sich rechtfertigen. Aber meine Seele braucht keine Genehmigung. Mein Weg ist nicht verhandelbar. Und wer mir wirklich nahe ist, wird nicht von meiner Klarheit erschüttert, sondern von ihr gehalten.
Die Angst, zu leuchten

Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas
Viele Menschen haben mehr Angst vor ihrem eigenen Licht als vor dem Scheitern. Denn was passiert, wenn wir wirklich gesehen werden? Wenn wir keine Ausreden mehr haben, keine Schatten, hinter denen wir uns verstecken können? Wenn unser inneres Potenzial plötzlich sichtbar wird und wir Verantwortung übernehmen müssen für das, was in uns liegt?
Diese Angst äußert sich oft in Zurückhaltung. In einem fast unmerklichen Rückzug, kurz bevor etwas Großes entstehen könnte. In einem ständigen Aufschieben. In dem Drang, lieber im Hintergrund zu bleiben, anstatt sich in voller Größe zu zeigen.
Und oft kommt dieser Rückzug aus einer tiefen Prägung: dem Gefühl, dass unser Strahlen zu viel sein könnte. Dass andere sich klein fühlen, wenn wir groß sind. Dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist – nämlich dann, wenn wir uns anpassen, zurücknehmen, bescheiden bleiben. So lernen wir, dass unser Licht gefährlich sein könnte. Und wir lernen, es zu dimmen.
Doch in Wahrheit ist genau dieses Licht unser Geschenk. Unsere Wahrheit. Unsere Medizin. Wenn wir es zurückhalten, bleibt nicht nur unser Wachstum aus – sondern auch die Chance, andere durch unser Sein zu berühren.
In meinem Leben hat sich durch meine Transformation und dadurch, dass ich nicht mehr bereit bin mein eigenes Licht länger zu dimmen das eingestellt wovor ich immer Angst hatte. Es ist genau das eingetreten was ich unbedingt vermeiden wollte. Ich bin absolut allein. Ich habe alles verloren was ich beschützen wollte. Aber der Preis war zu hoch. Weil ich dadurch mich verloren habe. Und nun bin ich zwar allein, aber ich bin frei, ich bin glücklich, mein Leben entfaltet sich in einer Geschwindigkeit und einer Schönheit die ich nie für möglich gehalten habe. Und es gibt keinen Weg zurück zum alten Muster.
Doch diese Klarheit ist mein Zuhause geworden. Es ist nicht immer leicht – aber es ist echt. Und ich spüre jeden Tag, wie dieses kompromisslose Strahlen mir Türen öffnet, die ich früher nie gesehen hätte.
Die Angst, nicht geliebt zu werden
Tief in unserem Innersten steckt oft die Angst, dass wir in unserer wahren Größe nicht mehr geliebt werden. Dass wir andere enttäuschen, wenn wir uns verändern. Dass wir verlassen werden, wenn wir unseren eigenen Weg gehen. Und genau deshalb sabotieren wir unser Wachstum. Nicht, weil wir nicht mutig wären. Sondern weil unser Bindungssystem auf Sicherheit programmiert ist – und nicht auf Wahrheit.
Diese Angst zeigt sich in kleinen Momenten: Wenn wir unsere Meinung nicht sagen, obwohl sie uns auf der Zunge liegt. Wenn wir eine Chance ablehnen, die uns eigentlich ruft. Wenn wir uns kleiner machen, um anderen Raum zu lassen. Wenn wir uns selbst verleugnen, um Harmonie zu wahren.
Doch Wachstum bedeutet nicht, andere zu verlieren. Es bedeutet, sich selbst zu finden. Und oft ist genau das der heilsamste Impuls für unser Umfeld. Denn wenn ein Mensch beginnt, echt zu sein, entsteht ein neues Feld – ein Raum, in dem auch andere sich erlauben, echt zu werden.
Die Angst vor der Verantwortung
Wachstum bringt Verantwortung mit sich. Wer sich zeigt, wird gesehen. Wer führt, wird hinterfragt. Wer den eigenen Weg geht, kann ihn nicht mehr anderen anlasten.
Und das macht Angst. Denn es bedeutet, dass wir Entscheidungen treffen müssen – und mit den Konsequenzen leben. Dass wir ehrlich hinschauen müssen, auch wenn es unbequem ist. Dass wir alte Ausreden loslassen müssen. Und dass wir nicht mehr sagen können: „Ich konnte ja nicht.“
Aber genau darin liegt die Kraft. In dem Moment, in dem wir bereit sind, die volle Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, verändert sich alles. Nicht weil es leichter wird. Sondern weil wir aufhören, uns selbst im Weg zu stehen.
Als ich mich für mich entschieden habe, wusste ich nicht, was kommen würde. Ich stand an einem inneren Punkt, an dem klar war: Das, was ich mir in der Vergangenheit selbst eingeredet, auferlegt oder schöngeredet hatte, kann ich nicht mehr leben. Ich konnte nicht mehr zurück – weil der Weg hinter mir innerlich bereits abgerissen war. Dieses Mal musste es klappen. Es gab keine Ausflüchte mehr, keine Kompromisse, keine inneren Verhandlungen. Nur noch diesen einen Weg. Der Schmerz in der Vergangenheit war so groß, dass ich nichts anderes mehr zulassen konnte. Und genau das hat mich gerettet. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich nicht aus Angst entschieden – sondern aus Selbstliebe. Aus einer tieferen Wahrheit heraus, die keine Erlaubnis mehr brauchte. Und so wurde aus der größten Angst der Beginn meiner größten Freiheit.
Die Angst vor der eigenen Tiefe
Einer der subtilsten Gründe, warum wir unser Wachstum sabotieren, ist die Angst vor der eigenen Tiefe. Denn wenn wir wirklich wachsen wollen, müssen wir durch all das hindurch, was wir so lange verdrängt haben: alte Verletzungen, ungelebte Sehnsüchte, unterdrückte Emotionen.
Wachstum ist kein linearer Prozess. Es ist ein Erinnern. Ein Zurückkehren. Ein Wiederfühlen. Und das tut weh. Es bringt uns an unsere Grenzen – nicht körperlich, sondern emotional. Aber genau dort beginnt Heilung. Dort beginnt Befreiung. Und dort beginnt ein Leben, das nicht mehr reagiert – sondern erschafft.
Ich habe mich mein Leben lang zu viel gefühlt. Nie konnte ich meine wahre Tiefe zeigen, nie durfte ich wirklich alles offenbaren, was in mir lebt. Es wurde mir zwar oft gesagt, dass ich richtig bin, dass ich willkommen bin – aber Wort und Tat standen nie in Einklang. Und manchmal war es eben auch Selbstbetrug auf der gegenüberliegenden Seite. Ich spürte die Diskrepanz, und dennoch habe ich sie aus Angst übergangen. Ich habe mich selbst limitiert, mich zurückgenommen, mich klein gemacht – in der Hoffnung, geliebt zu werden.
Wenn ich heute darüber nachdenke, dann steigt ein Schmerz in mir auf, der so alt ist, dass ich manchmal stundenlang weinen könnte. 47 Jahre habe ich es mir selbst verwehrt, meine ganze Wahrheit zu leben. Niemand anderes trägt die Verantwortung dafür – nur ich. Ich war es, der das akzeptiert hat, der sein Licht gedimmt hat, um dazuzugehören. Ich habe mich selbst verraten, aus dem tiefen Wunsch heraus, nicht allein zu sein.
Doch heute, heute habe ich mich selbst wiedergefunden. Heute kann ich mit offenem Herzen sagen: Ich bin tief. Ich bin viel. Ich bin besonders. Und ich werde mich nie wieder verleugnen. Ich habe mich angenommen, mit allem, was ich bin. Und genau deshalb werde ich nie mehr Kompromisse machen, wenn es um meine Wahrheit geht. Ich bin es mir wert. Ich liebe mich in meiner Tiefe, in meiner Emotionalität, in meinem Sein.
Diese radikale Selbstannahme ist mein größter Durchbruch – und mein schönstes Geschenk an mich selbst.
Fazit: Wahres Wachstum erfordert Mut zur Wahrheit
Wenn wir aufhören, unsere Ängste zu verstecken, beginnen wir, ihnen die Macht zu nehmen. Denn was wir anschauen, verliert seine Bedrohung. Und was wir fühlen, verliert seine Enge.
Wachstum bedeutet nicht, nie wieder Angst zu haben. Es bedeutet, trotz der Angst loszugehen. Es bedeutet, ehrlich zu werden – mit uns selbst. Es bedeutet, das zu leben, was in uns angelegt ist, auch wenn es unbequem ist. Und genau darin liegt unsere Freiheit. Denn wir sind nicht hier, um zu funktionieren. Wir sind hier, um zu leuchten.
Ich erkenne heute: Die Angst war nie das Ende. Sie war der Wegweiser. Jedes Mal, wenn ich vor einer Entscheidung stand, die mein Herz zittern ließ, war das Leben im Begriff, mir eine neue Dimension meiner Wahrheit zu zeigen. Und auch wenn es mich zeitweise alles gekostet hat – meine Komfortzone, meine Beziehungen, mein altes Selbstbild – war es am Ende genau das, was mich zu mir selbst zurückgeführt hat. Ich habe gelernt, dass Wachstum nicht dann geschieht, wenn es bequem ist, sondern wenn wir mutig genug sind, uns selbst zu begegnen – nackt, roh, echt. Und genau dort beginnt ein neues Leben. Eines, das ich heute nicht mehr eintauschen würde.