Ich möchte nicht nur halten – ich möchte auch gehalten werden.
Vertrauen ist das unsichtbare Fundament jeder echten sexuellen Verbindung. Es entscheidet nicht nur darüber, wie tief wir uns auf jemanden einlassen, sondern auch, wie sehr wir uns selbst in diesem Erleben zeigen können. Denn wahre Intimität beginnt nicht mit dem Körper – sondern mit einem offenen Herzen.
Was Vertrauen in der Sexualität wirklich bedeutet
Vertrauen in der Sexualität bedeutet nicht einfach nur, dass wir uns sicher fühlen. Es bedeutet, dass wir uns erlauben, verletzlich zu sein. Dass wir unsere Bedürfnisse aussprechen, unsere Grenzen wahren und unsere tiefsten Sehnsüchte zeigen dürfen, ohne Angst vor Ablehnung oder Bewertung. Es geht um die Erlaubnis, vollkommen Mensch zu sein – mit allem, was dazugehört: Lust, Scham, Angst, Hingabe, Ekstase.
In meinem gesamten Leben gab es nur eine einzige sexuelle Verbindung, in der ich mich vollkommen sicher und gesehen gefühlt habe – und das Verrückte ist: Sie fand außerhalb einer klassischen Beziehung statt. Es war die natürliche, langsame Entfaltung einer sehr langen und tiefen Freundschaft. Diese Begegnung liegt etwa vier Jahre zurück, und sie dauerte nur einen kurzen, zarten Moment. Aber dieser Moment war heilig.
Zwischen uns gab es keine Trennung, keine Scham, keine emotionalen Schutzmauern. Es war, als ob sich unsere Seelen intuitiv erkannt und angenommen hätten. Ich wusste, dass sie mich sieht – nicht nur körperlich, sondern in meinem ganzen Sein. Und ich spürte, dass sie dieselbe Wahrnehmung hatte. Es war kein Suchen, kein Machen, kein Wollen – es war reines Sein. Eine Verbindung, die jenseits von Rollen, Erwartungen oder Konzepten existierte. In diesem einen Moment durfte ich einfach ich sein – ohne Maske, ohne Kampf, ohne Angst.
Für mich war diese Erfahrung der lebendige Beweis dafür, dass Vertrauen in der Sexualität nicht durch Worte entsteht, sondern durch Tiefe. Durch energetische Echtheit. Und durch ein inneres Ja, das nicht erklärt werden muss. Es war nicht die Dauer, nicht der Rahmen, nicht das Label – sondern das Gefühl, vollkommen gehalten zu sein. Und das ist es, was ich als Mann geben will: einen Raum, in dem eine Frau nicht funktionieren muss, sondern sich erinnern darf, wer sie wirklich ist. Doch je tiefer ich in dieses Verständnis eintauche, desto klarer wird auch: Ich selbst sehne mich ebenso danach, erkannt und gehalten zu werden – vor allem dann, wenn es richtig tief wird. Wenn meine Sensibilität, mein Fühlen und mein innerstes Sein sichtbar werden. Auch ich wünsche mir einen Raum, in dem ich nicht beweisen muss, dass ich stark genug bin, sondern in dem ich einfach sein darf – roh, weich, präsent. Denn dort beginnt für mich wahre Sexualität: in einem Raum, der nicht begrenzt – sondern befreit. Für beide.
Die Angst, sich wirklich zu zeigen

Nicht laut. Nicht dramatisch. Nur ehrlich. Ich bin nicht hier, um dich zu verändern. Ich bin hier, um dich zurück zu dir zu führen. Wenn du fühlst, dass es Zeit ist – dann komm hierher: Wer ist Maik Thomas
Viele Menschen haben in früheren Erfahrungen gelernt, dass ihre Wahrheit zu viel war. Oder zu wenig. Dass ihre Lust beschämt, ihre Grenzen übergangen oder ihre Bedürfnisse ignoriert wurden. Und so entsteht ein Schutzmechanismus, der tief in uns wirkt: Wir zeigen nicht mehr alles. Wir halten zurück. Wir reduzieren uns auf das, was vermeintlich akzeptiert wird.
Doch genau dieses Zurückhalten verhindert echte Verbindung. Denn was bleibt, ist ein Spiel von Rollen. Von Erwartungen. Von Bildern, wie Sexualität zu sein hat. Und inmitten all dessen geht das Verbindendste verloren: unsere Seele.
Außer in der zuvor erwähnten Verbindung habe ich mich immer zurückgehalten. Es gab immer Ablehnung, wenn es zu offen, zu nah, zu tief wurde. Und wenn schon eine sanfte Andeutung zurückgewiesen wird, dann kann ich mich nicht noch tiefer offenbaren. Mich hat das lange bitter gemacht, weil ich umgekehrt – und das bedeutet wirklich niemals – etwas bewertet oder schockiert reagiert habe. Ich liebe die Wahrheit. Ich begehre die absolute Wahrheit. Mein tiefster Wunsch ist es, meiner Partnerin alle Sehnsüchte zu erfüllen. Denn nur dann kann sich diese heilige Ebene von Verbindung öffnen – eine Verbindung, die nicht im Körper beginnt, sondern in der Seele. Nur dort entsteht für mich das Gefühl echter Ekstase, das durch reine Präsenz und emotionale Tiefe genährt wird.
Doch was mich damals am meisten verletzt hat: Ich habe nie mehr als einen Bruchteil meiner Tiefe offenbaren können. Jedes Mal, wenn es richtig tief wurde – wenn meine innere Welt, meine tiefe Sehnsucht und mein Bedürfnis nach Verschmelzung sichtbar wurden – kam Zurückhaltung oder Unsicherheit zurück. Und das, obwohl ich nie etwas gefordert, nie gedrängt, nie bewertet habe. Ich wollte einfach nur sein dürfen, mit allem, was ich bin.
Heute sehe ich klar: Diese Verletzung war der Ursprung meines Heilweges. Das bittere Gefühl hat sich verwandelt – in eine tiefe Entschlossenheit, mich selbst nie wieder zu verlassen. Auch wenn es einsam macht. Denn ja: Mein kompromissloses Bekenntnis zu mir selbst, zu meiner Emotionalität, zu meiner Sehnsucht nach wahrer Verbindung hat mich einsamer gemacht als je zuvor. Aber ich bin bereit, diesen Preis zu zahlen. Weil ich weiß, dass wahre Tiefe nur dort entstehen kann, wo beide sich vollständig zeigen – ohne Angst, ohne Masken, ohne Bedingungen. Und in diesem tiefen Raum wünsche auch ich mir, erkannt und gehalten zu werden – vor allem dann, wenn es richtig tief wird.
Vertrauen entsteht durch Echtheit
Vertrauen kann nicht erzwungen werden. Es entsteht durch Erfahrung. Durch wiederholte Begegnungen, in denen wir spüren: Ich darf sein. Ich werde nicht verurteilt. Ich werde gehalten.
In der Sexualität zeigt sich das besonders deutlich. Es ist ein heiliger Raum, in dem Masken fallen dürfen und Echtheit einlädt. Wenn zwei Menschen einander nicht nur körperlich, sondern auch seelisch berühren, entsteht eine Energie, die tiefer geht als jede Technik. Dann wird Sexualität zu einem Ort der Heilung.
Für mich war es nie der technische Ablauf, der eine sexuelle Begegnung besonders gemacht hat. Es war immer die Echtheit, die Tiefe, das Spüren des anderen Menschen – ohne Filter, ohne Rolle. Echtheit schlägt Technik in jeder Hinsicht, wenn es um emotionale Erfüllung geht. Körperliche Befriedigung ist für mich nur ein Nebeneffekt – wichtig, ja, aber nicht entscheidend. Wenn mein Herz nicht mitbeteiligt ist, wenn ich die Seele der Frau nicht spüre, dann bleibt es leer.
Ich erinnere mich an Begegnungen, in denen allein ein Blick, eine stille Berührung, ein stimmiger Moment mehr Tiefe ausgelöst haben als jede ausgefeilte Technik es je könnte. In solchen Momenten wird aus Lust echte Verbindung – eine, die nachwirkt. Eine, die heilt.
Und je mehr ich mich selbst erkenne, je mehr ich mich nicht nur emotional, sondern energetisch zeige, desto klarer wird mir: Ich kann nur noch echte, aufrichtige Nähe zulassen. Alles andere überfordert nicht nur mich – es verletzt mich sogar. Ich bin kein Schauspieler. Ich kann und will keine Rollen mehr spielen. Ich brauche keinen Ablaufplan, keine Performance – ich brauche Wahrheit. Und diese Wahrheit wird sichtbar, wenn zwei Menschen sich gegenseitig den Raum schenken, so zu sein wie sie sind. Genau dann beginnt für mich die heilige Form von Sexualität.
Gehalten werden in echter Tiefe
In meinem Leben war Sexualität nie rein körperlich. Ich spüre intuitiv, was meine Partnerin begehrt – auch wenn sie es selbst vielleicht noch nicht ausdrücken kann. Doch das kann nur entstehen, wenn echtes Vertrauen da ist. Wenn sie fühlt: Maik hält mich. Nicht nur mit dem Körper, sondern mit seiner ganzen Präsenz.
Ich habe erfahren, dass Frauen mir Dinge anvertrauen, die sie noch nie jemandem gesagt haben. Dass sie sich in einer Tiefe öffnen, die sie selbst überrascht. Nicht, weil ich sie überzeuge – sondern weil ich sie sehe. Und weil ich sie so lasse, wie sie sind. Diese Tiefe ist für mich das wahre Geschenk.
Gleichzeitig war es oft genau diese Tiefe, die Menschen überfordert hat. Viele konnten bleiben, solange ich mich angepasst habe. Aber wenn ich mich vollkommen gezeigt habe, wenn meine Gefühle , meine Intuition, meine Hingabe spürbar wurden – dann wurde es für einige zu viel.
Und genau hier liegt mein größter Wunsch: Ich möchte nicht nur derjenige sein, der hält – ich möchte auch gehalten werden. Ich möchte nicht nur der Raum sein, in dem alles möglich ist – ich wünsche mir selbst einen Raum, in dem ich weich werden darf. Ich sehne mich danach, dass meine Tiefe nicht als Herausforderung, sondern als Einladung empfunden wird. Dass eine Frau nicht flieht, wenn sie meine ganze Wahrheit spürt, sondern bleibt. Weil sie es kennt. Weil sie es aushält. Weil sie es liebt.
Denn wahre Sexualität ist für mich kein Spiel. Es ist ein Feld der Wahrheit. Und in diesem Feld zeigt sich, wer wir wirklich sind. Ich brauche keine Performance. Keine Bestätigung. Ich brauche Berührung auf seelischer Ebene – und die Freiheit, in meinem ganzen Sein da sein zu dürfen.
Dort, wo diese Tiefe gelebt werden darf, entsteht etwas Heiliges. Dort beginnt für mich wahre Sexualität: in der Unverfälschtheit. In der kompromisslosen Präsenz. In dem Raum, in dem nichts gespielt wird – und in dem wir uns nicht verlieren, sondern erinnern.
Fazit: Vertrauen ist der Schlüssel zur heiligen Verbindung
Vertrauen ist nicht einfach da. Es entsteht, wenn zwei Menschen sich die Erlaubnis geben, vollkommen ehrlich zu sein. Wenn niemand sich beweisen muss. Wenn nichts erwartet wird. Wenn beide nicht nur Lust, sondern auch Herz teilen.
In diesem Raum geschieht wahre Heilung. Und wahre Ekstase. Denn dort, wo Vertrauen ist, kann sich die Seele entfalten. Dort wird Sexualität zu etwas Größerem: einem Akt der Rückverbindung. Zu dir selbst. Zum anderen. Und zu dem, was größer ist als wir.