Ich brauche den Rückzug in meine Höhle. Und das bedeutet Alleinsein, Stille, Wärme, Nachdenken, Musik, Leichtigkeit, kein Ziel – einfach treiben lassen und sein.
In unserer schnelllebigen Welt, in der To-do-Listen endlos erscheinen und Verpflichtungen unseren Alltag dominieren, vergessen wir oft eine der wichtigsten Ressourcen, die wir haben: uns selbst. Doch warum fällt es uns so schwer, bewusst Zeit für uns zu nehmen? Warum fühlen wir uns oft schuldig, wenn wir einfach mal nichts tun? Und wie können wir lernen, uns selbst den Raum zu geben, den wir brauchen?
1. Die Gesellschaft macht es uns nicht leicht
Von klein auf lernen wir, dass Fleiß, Produktivität und Anpassung geschätzt werden. Wer beschäftigt ist, gilt als erfolgreich. Wer sich Zeit für sich nimmt, wird oft als faul oder egoistisch abgestempelt. Doch diese Denkweise ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Sie führt dazu, dass wir uns selbst vernachlässigen, unsere eigenen Bedürfnisse ignorieren und irgendwann in einem Strudel aus Stress und Erschöpfung landen.
Seit meiner Transformation nehme ich mir regelmäßig Zeit für mich. Das letzte Mal war tatsächlich heute: Ich habe eine Stunde länger im Bett gelegen, reflektiert, mich nochmal umgedreht, nachgedacht, bin dann aufgestanden und joggen gegangen. Anschließend eine ausgiebige Dusche, ein entspanntes Frühstück – und dann nochmal 30 Minuten ins Bett legen, um einfach nur zu sein. Für mich bedeutet Rückzug: Alleinsein, Stille, Wärme, Musik, Leichtigkeit, kein Ziel – einfach treiben lassen.
2. Was hindert uns daran?
Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit in die Fresse zu knallen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Obwohl wir wissen, dass Zeit für uns selbst wichtig ist, gibt es zahlreiche Hindernisse, die uns davon abhalten. Dazu gehören:
- Ein voller Terminkalender mit beruflichen und privaten Verpflichtungen
- Das Gefühl, immer für andere da sein zu müssen (Familie, Freunde, Kinder)
- Unser eigenes Pflichtbewusstsein, das uns antreibt, immer etwas „sinnvolles“ zu tun
- Die Unfähigkeit, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen
Ich habe oft erlebt, dass mein Pflichtbewusstsein und meine Emotionalität mich dazu bringen, die Probleme anderer Menschen mitzutragen. Das kann unglaublich anstrengend sein, weil ich die Emotionen meines Umfelds tief wahrnehme. Gerade in stressigen Phasen merke ich, dass ich Zeit für mich brauche – aber oft erst dann, wenn meine Energie schon fast aufgebraucht ist.
3. Wann merken wir, dass wir eine Pause brauchen?
Unser Körper und unser Geist senden uns klare Signale, wenn wir überlastet sind. Doch oft ignorieren wir sie – bis es nicht mehr geht. Ein klares Zeichen ist das Gefühl, dass uns soziale Interaktionen zunehmend ermüden oder irritieren.
Ich habe das besonders dann, wenn ich lange mit Menschen zusammen bin, die nicht authentisch sind und durch gestresstes Verhalten Aufmerksamkeit erzeugen wollen. Das zieht mir unfassbar den Akku leer. Ein Beispiel: Ich liebe es, nach Hamburg zu fahren und mich am Samstag im Alsterhaus treiben zu lassen. Doch sobald ich draußen auf dem Jungfernstieg die Gesichter und die Anspannung der Menschen sehe, spüre ich, wie mein Energielevel Minute für Minute sinkt. Wenn ich in Begleitung unterwegs bin, kam schon oft die Frage: „Maik, ist alles okay? Du bist so still.“ Ja, es ist alles in Ordnung – aber mein Akku ist leer.
4. Die Auswirkungen von zu wenig Zeit für uns selbst
⚠ Glaubst du, dass du dich verändern kannst, indem du einfach nur konsumierst?
Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
Wenn wir uns nicht regelmäßig Auszeiten nehmen, hat das Konsequenzen. Unser Wohlbefinden leidet, unsere Leistungsfähigkeit nimmt ab, und irgendwann fühlen wir uns emotional ausgelaugt. In den schlimmsten Fällen führt dauerhafte Selbstvernachlässigung zu Burnout oder gesundheitlichen Problemen.
Mein Wohlbefinden ist auch bei niedriger Energielevel noch in Ordnung – ich bleibe entspannt. Aber meine Leistungsfähigkeit und meine Aufmerksamkeit sind dann stark reduziert. Wenn ich mir bewusst Auszeiten nehme, kann ich stressige Phasen viel besser kompensieren. Erst wenn ich über längere Zeit meine Bedürfnisse ignoriere, wird es wirklich problematisch.
5. Wege, um sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen
Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, um regelmäßig kleine Auszeiten in den Alltag zu integrieren. Dazu gehören:
- Bewusstes Alleinsein: Plane Zeit nur für dich ein – ohne Ablenkung, ohne Verpflichtungen.
- Achtsame Bewegung: Spaziergänge, Yoga oder Sport helfen, den Kopf freizubekommen.
- Meditation und Reflexion: Schon fünf Minuten Stille können einen großen Unterschied machen.
- Bewusstes Nein-Sagen: Lerne, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und Grenzen zu setzen.
Ich mache Sport grundsätzlich allein, und beim täglichen Joggen laufe ich immer außerhalb der Stadt – ohne Musik. Ich will die Natur wahrnehmen, bewusst atmen, mich selbst spüren. Kopfhörer würden mich vielleicht pushen, aber meine emotionale Erholung wäre nicht mehr vorhanden. Wenn ich merke, dass meine Energie niedrig ist, hilft es mir sofort, fünf Minuten die Augen zu schließen und mich mit mir selbst zu verbinden. Auch meine tägliche Meditation ist ein Gamechanger.
Fazit: Zeit für sich selbst ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit
Es gibt nichts Wertvolleres als bewusste Zeit mit sich selbst. Wer sich selbst Raum gibt, wird ausgeglichener, glücklicher und kann letztendlich auch für andere mehr da sein. Freiheit beginnt in dir – und sie beginnt genau hier: mit der bewussten Entscheidung, dich selbst ernst zu nehmen.