Deine Wahrheit ist nicht zu viel – sie ist das Wertvollste, was du hast. Aber du musst bereit sein, sie wirklich zu leben.
Es klingt so einfach: „Sei einfach du selbst.“ Doch wer das wirklich versucht, merkt schnell, wie tief diese Aussage geht. Denn du selbst zu sein, bedeutet, deiner inneren Wahrheit zu begegnen. Und genau das ist für viele Menschen kaum auszuhalten. Warum ist das so?
Die Konfrontation mit der eigenen Tiefe
Die meisten Menschen führen ein Leben voller Rollen: die freundliche Kollegin, der hilfsbereite Sohn, die starke Mutter, der erfolgreiche Unternehmer. Diese Rollen geben Sicherheit und Struktur. Doch sie haben auch einen Preis: Sie verdecken oft das, was wir wirklich fühlen, denken, begehren. Unsere Wahrheit.
Diese Wahrheit zu spüren, kann zutiefst beunruhigend sein. Denn sie bringt Unruhe in das geordnete Leben, stellt Beziehungen infrage, fordert Entscheidungen. Viele spüren intuitiv, dass das, was sie täglich leben, nicht das ist, was ihrer tiefsten Wahrheit entspricht – und flüchten deshalb lieber in Ablenkung, Routinen oder Kompromisse.
Ich habe mich in meinem Leben immer schon extrem angepasst und damit auch verleugnet. Richtig bewusst geworden ist mir das aber erst im erwachsenen Alter. Ich habe damit weitergemacht, weil ich geglaubt habe, dass ich noch nicht gut genug bin, um gesehen, geliebt und anerkannt zu werden. Ich habe meinem eigenen Gefühl sehr oft nicht geglaubt.
Warum wir Angst vor unserer Wahrheit haben

Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu sagen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Unsere Wahrheit ist unbequem. Sie konfrontiert uns mit Gefühlen, die wir vielleicht seit Jahrzehnten unterdrücken: Einsamkeit, Lust, Wut, Trauer, Sehnsucht. Und sie zeigt uns, wo wir uns selbst verraten haben. Das auszuhalten, erfordert Mut. Und eine enorme emotionale Reife.
Retrospektiv betrachtet ist niemand außer ich selbst für meinen früheren Selbstbetrug verantwortlich. Und dass ich es in meinem gesamten Umfeld so gelebt habe, ist ganz allein meine Verantwortung gewesen. Ich hätte mich jederzeit abgrenzen können und ich hätte ebenso jederzeit zu mir stehen können. Wenn ich mir etwas gewünscht hätte, dann wäre es jemand gewesen, der mich in meiner Wahrheit, meinem Innersten erkennt. Und diesen Menschen gab es bis heute noch nicht für mich.
Zudem bedeutet die eigene Wahrheit oft: Veränderung. Vielleicht müssen wir dann einen Job kündigen, eine Beziehung beenden, Grenzen setzen, alte Wunden heilen. Doch genau davor haben viele Angst. Sie fürchten den Preis der Wahrheit mehr als die Qual der Selbstverleugnung.
Es gab diesen einen Schlüsselmoment im März 2024. Da ist mir klar geworden, dass ich mich nun über mich selbst und meinen Selbstbetrug erheben werde. Und dazu gehörte eben auch, dass ich keinerlei Beziehungen mehr unterhalten kann, wo ebenfalls ein Selbstbetrug vorherrscht. Da das fast alle Menschen betrifft, die ich kenne, ist die Auswirkung sehr krass.
Wie Selbstverleugnung funktioniert
Selbstverleugnung ist ein stiller Prozess. Sie beginnt mit einem „Ach, so schlimm ist es doch nicht“. Oder mit einem „Das passt schon irgendwie“. Sie zeigt sich in einem Alltag, der okay ist, aber nie richtig erfüllt. In Beziehungen, die funktionieren, aber nicht verschmelzen. In einem Leben, das nach außen stimmig wirkt, aber innen leer bleibt.
Mein größtes Problem habe ich sehr lange nicht erkannt. Es geht dabei um meine besondere Emotionalität und die Fähigkeit, dass ich immer fühle, wenn jemand gegen seine Bestimmung, gegen sein Sein handelt. Und wenn das beispielsweise in einer Beziehung passiert, dann kostet mich das unfassbar viel Energie. Das habe ich emotional schon lange wahrgenommen. Aber ich habe mich belogen, weil die Konsequenz daraus so hart ist, und ich gleichzeitig immer geglaubt habe, dass ich nur gut genug sein muss, damit die Partnerin ihre Authentizität leben kann. Dass ich damit meine eigene Authentizität ignoriert habe, ist irgendwie verrückt. Aber da kann man eben genau sehen, wie schnell man im Selbstbetrug landet, nur weil die Wirklichkeit so schmerzhaft ist. Aber dieser Schmerz vergeht nie, wenn man nicht bereit ist, die absolute Wahrheit zu leben. Und das habe ich an diesem einen Tag für mich in einer bestimmten Situation beschlossen.
Viele Menschen rationalisieren ihre Selbstverleugnung. Sie nennen es Verantwortung, Realitätssinn oder Reife. Doch in Wahrheit haben sie sich angepasst, um nicht aufzufallen, um zu funktionieren, um nicht allein zu sein. Dabei bleibt das eigene Herz oft auf der Strecke.
Die Wahrheit als Tor zur Freiheit
⚠ Glaubst du, dass du dich verändern kannst, indem du einfach nur konsumierst?
Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
Doch es gibt einen anderen Weg. Wer beginnt, sich seiner Wahrheit zu stellen, spürt zunächst Schmerz. Doch mit der Zeit entsteht etwas anderes: Klarheit. Kraft. Freiheit. Wer sich selbst erkennt und annimmt, muss sich nicht mehr verstellen. Wer seine Wahrheit lebt, zieht andere Menschen an, die dasselbe tun. Und wer sich befreit, inspiriert andere, es ebenfalls zu tun.
Heute fühlt es sich richtig gut an, dass ich meine Wahrheit zu 100 % lebe. Es gibt natürlich dennoch Bereiche, wo ich Kompromisse mache. Aber diese sind dann bewusst gewählt und gleichzeitig mit einem Ablaufdatum versehen. Es gibt eben Verträge oder Verbindungen, die man nicht direkt kappen oder verändern kann. Aber das Jahr der Transformation hat einsam gemacht. Aber ich brauche auch niemanden mehr. Ich bin richtig frei. Und durch das neue Sein entstehen und ergeben sich ja auch stetig neue Verbindungen, die in Harmonie mit einem selbst stehen.
Fazit
Die eigene Wahrheit ist kein Luxus für Idealisten. Sie ist der Kern eines erfüllten Lebens. Wer sie aushält, wird nicht nur sich selbst erkennen, sondern auch erleben, wie tief, klar und kraftvoll das Leben wirklich sein kann.