Der größte Schatz, den man finden kann, ist man selbst.
Authentizität ist nicht der leichte Weg – aber der einzig wahre. Wer sich entscheidet, wirklich er selbst zu sein, wird mit Freiheit belohnt, aber auch mit Herausforderungen konfrontiert.
1. Die Illusion der einfachen Authentizität
Viele Menschen denken, authentisch zu sein bedeute einfach nur, das zu tun und zu sagen, was man möchte. Doch wahre Authentizität erfordert mehr als das – sie verlangt absolute Ehrlichkeit mit sich selbst und der Umwelt. Und genau das ist der Punkt, an dem es unbequem wird.
Ehrlich mit sich selbst zu sein bedeutet, sich seinen Ängsten, Widersprüchen und Unsicherheiten zu stellen. Es bedeutet, Komfortzonen zu verlassen und sich nicht länger hinter gesellschaftlichen Erwartungen oder anerzogenen Mustern zu verstecken.
In meinem Leben hat sich alles an einem bestimmten Tag verändert. Es war der Tag, an dem ich die Selbstsabotage bei mir und bei meiner Partnerin nicht mehr ertragen konnte. Ich habe an der Stelle nur für mich entschieden, dass damit Schluss ist. Und diese Situation war der Auslöser für meine Transformation, meinen Weg, meine Freiheit, meine Selbstliebe. Ich habe dadurch die größte Liebe meines Lebens verloren und gleichzeitig den größten Schatz gefunden, den man finden kann – nämlich mich selbst.
2. Warum echte Authentizität auf Widerstand stößt
In einer Welt, in der viele Menschen Masken tragen, um Erwartungen zu erfüllen, wird radikale Authentizität oft als Provokation wahrgenommen. Wer sich nicht verbiegt, sondern kompromisslos nach seiner inneren Wahrheit lebt, wird nicht immer auf Zustimmung stoßen.
- Ablehnung: Wer seine Wahrheit spricht, riskiert, dass andere sich unwohl fühlen oder sich zurückziehen.
- Verlust von Beziehungen: Manche Freundschaften oder Beziehungen halten der Ehrlichkeit nicht stand.
- Widerstand in der Gesellschaft: Authentische Menschen hinterfragen oft bestehende Systeme und Normen – und das kommt nicht immer gut an.
Als ich mich entschieden habe, keinerlei Selbstbetrug mehr zuzulassen, bedeutete das an ganz vielen Stellen in meinem Leben harte und einschneidende Veränderungen. Es gab eine Übergangsphase, in der alle glaubten, ich hätte eine Midlife-Crisis. Den Vorwurf habe ich jede Woche gehört. Doch ich habe es zu jedem Zeitpunkt anders gesehen. Ich war klarer denn je und ebenso entschlossen, alles meiner Authentizität unterzuordnen. Dazu gehörte auch, dass ich Menschen, die extrem im Selbstbetrug gefangen waren, hinter mir gelassen habe. Das war mit vielen Vorwürfen und Enttäuschungen verbunden. Aber es gab wenig Angriffsfläche, weil ich einfach ganz nah bei mir und meinen Werten war. Nach etwa sechs Monaten wurde es diesbezüglich wieder ruhiger, weil keiner mehr gezweifelt hat.
3. Der innere Konflikt: Wenn Authentizität alte Muster aufbricht
Wirklich authentisch zu sein, kann auch innerlich herausfordernd sein. Denn oft bedeutet es, sich von Glaubenssätzen zu lösen, die jahrelang die eigene Identität geformt haben. Es kann bedeuten, ein Leben oder eine Karriere zu hinterfragen, die auf Anpassung und nicht auf echter Überzeugung basieren.
- Selbstsabotage erkennen: Wir halten oft an alten Mustern fest, um uns vor unangenehmen Wahrheiten zu schützen.
- Mut zur Veränderung: Wahre Authentizität verlangt, dass wir handeln – und nicht nur darüber nachdenken, wer wir sein wollen.
- Innere Stärke entwickeln: Wer authentisch leben will, muss lernen, mit Unsicherheit umzugehen und sich von externen Erwartungen zu lösen.
Meine extreme Emotionalität und die Fähigkeit, andere Menschen in ihrem Kern und ihrer Authentizität zu erkennen, war immer mein Fluch, weil ich den Glaubenssatz hatte, dass ich alle retten muss – und ich wurde auch oft dafür missbraucht. Das führte dazu, dass ich 90% meiner Energie für andere Menschen und deren Bedürfnisse aufgewendet habe. Dass ich dabei auf der Strecke geblieben bin, ist naheliegend. Für mich begann alles mit der Frage: Wie bin ich und wer bin ich? Als ich das festgelegt und erarbeitet hatte, habe ich mich ganz gezielt mit Visualisierungen und Reflexionsübungen auf den Weg zu meinem ICH gemacht.
4. Warum sich der unbequeme Weg lohnt
Trotz all der Herausforderungen ist der Weg der Authentizität der einzige, der echte Erfüllung bringt. Wer sich selbst wirklich lebt, erfährt eine tiefe innere Freiheit, die kein äußeres Lob oder Erfolg ersetzen kann.
Der unbequemste Moment auf meiner Reise raus aus der Selbstsabotage war mein verändertes Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen. Nicht, dass ich zu einem Hardliner oder einem Egoisten mutiert bin – sondern ich habe einfach für meine Werte gekämpft. Ich habe mich und meine Bedürfnisse gelebt, mich nicht mehr hinten angestellt, mich selbst gesehen. Das war sicherlich für viele aus meinem Umfeld sehr ungewohnt. Aber den Preis habe ich retrospektiv gerne bezahlt.
- Tiefe Verbindungen: Menschen, die dich für dein wahres Selbst lieben, sind diejenigen, die wirklich zu dir passen.
- Innerer Frieden: Das ständige Anpassen und Verstellen fällt weg – du kannst einfach sein.
- Klarheit im Leben: Entscheidungen fallen leichter, weil sie aus der eigenen Wahrheit heraus getroffen werden.
Fazit: Die unbequeme Wahrheit der Authentizität
Echte Authentizität ist nichts für schwache Nerven. Sie erfordert Mut, Standhaftigkeit und die Bereitschaft, auch Unbequemes auszuhalten. Doch wer diesen Weg geht, wird mit einer Lebensqualität belohnt, die nur diejenigen erfahren, die sich trauen, kompromisslos sie selbst zu sein.
Der größte Vorteil ist für mich, dass ich niemanden mehr brauche. Ich bin frei! Wirklich richtig frei. Ich habe erst vorletzte Woche am Strand im Urlaub gelegen und vor Freude geweint. Für mich ist es so ein großes Privileg, diesen Weg allein gegangen zu sein. Nichts auf dieser Welt wird mich wieder davon abbringen. Und ich liebe es, mich zu reflektieren und bestimmte Situationen nochmal voller Schmerz zu durchleben. Und dieser Schmerz ist ein Geschenk. Und das ist auch das, was ich jedem mit auf die Reise geben möchte: Trau dich, alles nochmal zu durchleben. Trau dich, die Wirklichkeit zu sehen. Trau dich, dich selbst zu finden. Trau dich, keinerlei Dinge auszulassen. Das, was auf dich wartet, ist viel erfüllender und größer, als du dir jetzt vorstellen kannst.
Bist du bereit, die Wahrheit über dich selbst anzunehmen – auch wenn sie unbequem ist?