Authentisch leben heißt, ehrlich zu sich selbst zu sein – Schritt für Schritt, ohne Masken und ohne Kompromisse.
Authentisch zu leben bedeutet, im Einklang mit sich selbst zu sein – sich so zu zeigen, wie man wirklich ist, ohne Masken oder Verstellungen. Es heißt, die eigenen Werte, Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen und sie konsequent zu leben. Doch wie gelingt das in einer Welt, die oft Erwartungen, Rollen und Normen über uns stülpt? Vor allem in Zeiten moderner sozialer Medien, die uns ständig mit schnellen, idealisierten Eindrücken konfrontieren, wird es immer schwerer. Alle sind im Social Media erfolgreich, lustig, trainiert, intelligent, Überflieger und bedienen sich irgendwelcher Superlativen. In einer Welt voller perfekt inszenierter Fakewelten wird es immer schwieriger, sich selbst zu vertrauen, sich selbst zu erkennen und sich für bedeutsam zu halten.
Authentizität beginnt mit Ehrlichkeit
Der erste Schritt zur Authentizität ist radikale Ehrlichkeit mit sich selbst. Ich erinnere mich an eine Phase in meinem Leben, in der ich wieder in einer Beziehung gefangen war, in der ich nicht gesehen wurde. Ich habe durch eine Idealisierung die Realität nicht sehen wollen. Ich glaubte, dass ich besser sein müsse, und dann würde mich meine Partnerin schon sehen, erkennen und meine Bedürfnisse würden auch eine Rolle spielen. Dieses Muster zog sich bis dahin durch alle meine Beziehungen. Irgendwann erkannte ich, dass die Ursache dafür in mir selbst lag. Die Entscheidung zur Trennung war der Wendepunkt. Mir wurde bewusst, dass mir die nötige Selbstliebe fehlte. Ich stellte mich immer und mit allem hinten an. Dieses Muster zog sich durch alle meine Beziehungen. Doch dann durchbrach ich es und erkannte, dass die Trennung unausweichlich war. In den folgenden Monaten offenbarte mir das Verhalten meiner Ex-Partnerin alles, was für mich nicht schlüssig war. Wort und Tat standen nicht im Einklang, und genau das ließ mich verstehen, warum so viele Menschen ihr Lebensglück nicht finden. Erst als ich begann, meine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und ehrlich zu mir zu sein, wurde Veränderung möglich.
Authentisch zu sein heißt nicht, dass man immer nur die Wahrheit sagt oder keinerlei Kompromisse eingeht. Es bedeutet vielmehr, Entscheidungen zu treffen, die wirklich mit dem eigenen Inneren übereinstimmen. Und das bedeutet eben auch, dass man manchmal auf das Wunschergebnis lange warten muss. Authentizität ist eine Lebensaufgabe, eine Lebenseinstellung und kein Schnellschuss, der im selben Moment die Lösung bringt.
Die Angst vor Ablehnung
Die Wahrheit tut weh. Aber sie macht dich frei. Ich bin nicht hier, um dich nett einzupacken. Ich bin hier, um dir die Wahrheit in die Fresse zu knallen. Wenn du bereit bist, dir selbst endlich zu begegnen, dann lies das hier: Wer ist Maik Thomas
Ein großes Hindernis auf dem Weg zur Authentizität ist die Angst vor Ablehnung. Ich kenne diese Angst nur zu gut. Lange Zeit hatte ich Angst, nicht gut genug zu sein oder in meinen Überzeugungen falsch zu liegen. Ich war angetrieben von dem Gedanken: „Ich muss besser sein.“ Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass es nichts mit mir zu tun hat. Heute weiß ich: Wirkliche Ehrlichkeit zu sich selbst führt automatisch zu Anerkennung und Glück. Wenn du dich selbst annimmst, können andere dich in deiner ganzen Stärke und deinem wahren Charakter sehen und erleben. Diese Zweifel sind natürlich, aber sie blockieren uns. Der Schlüssel liegt darin, diese Angst anzunehmen, ohne sich von ihr kontrollieren zu lassen.
Doch der schnelle Dopaminkick, diese heimliche Droge, bleibt oftmals für längere Zeit aus. Und genau das ist die größte Herausforderung. Es bedeutet, mit der Unsicherheit und dem Fehlen einer sofortigen Bestätigung zu leben und trotzdem den Weg der Authentizität weiterzugehen.
Eine Überraschung für mich war, wie positiv die Reaktionen waren, als ich begann, mich authentisch zu zeigen. Und diese Anerkennung erfüllte mich viel mehr als der hässliche Dopaminkick durch Selbstbetrug. Natürlich gibt es immer Menschen, die sich abwenden, aber ich habe gelernt, dass genau diese Ehrlichkeit die richtigen Menschen anzieht.
Die Befreiung der Authentizität
Wenn du authentisch lebst, fühlt sich das wie eine Befreiung an. Du musst keine Energie mehr darauf verwenden, dich zu verstellen. Stattdessen fließt diese Energie in deine persönliche Weiterentwicklung und Beziehungen, die wirklich zu dir passen.
Ein bedeutender Wendepunkt in meinem Leben war, als ich erkannte, dass mir die nötige Selbstliebe fehlte. Ich stellte mich selbst und meine Bedürfnisse immer hinten an. Diese Erkenntnis war nicht leicht, aber sie war entscheidend. Es wurde mir klar, dass ich Verantwortung für mich selbst übernehmen musste, und ich entschied mich, mein Leben grundlegend zu verändern. Diese Entscheidung brachte eine enorme innere Kraft und Klarheit mit sich. Seitdem hat sich mein Leben komplett gewandelt: Ich erlebe jeden Tag als Chance, mich in meinem Sein weiterzuentwickeln. Mit Dankbarkeit und Demut nehme ich wahr, wie sich Türen öffnen und wie ich in meinem authentischen Ich gesehen werde.
Wie du authentisch leben kannst
⚠ Glaubst du, dass du dich verändern kannst, indem du einfach nur konsumierst?
Transformation ist kein Konsumprodukt.
Hör auf, nur zu lesen – fang an, zu fühlen.
Erlebe, was wirklich zählt
- Selbstreflexion: Alles begann mit der Frage: „Wer bin ich?“ und „Wie bin ich?“ Ich habe in meinen Aufzeichnungen der letzten 15 Jahre gelesen und festgestellt, dass ich schon damals das gleiche Bild von mir im Geiste hatte. Doch erst jetzt war der Moment gekommen, an dem ich nicht mehr akzeptieren wollte, dass ich mich verhalte, statt einfach nur zu sein. In den folgenden Wochen traf ich viele Entscheidungen, die sich auf einmal glasklar anfühlten. Ich habe diese Entscheidungen aufgeschrieben, visualisiert und in Meditationen immer weiter in mich aufgenommen.
- Grenzen setzen: Ich bin jemand, der nicht um seine Rechte kämpfen möchte. Ich möchte nicht kämpfen, um gesehen zu werden, und ich möchte nicht kämpfen, um stattfinden zu dürfen. Für mich selbst antreten zu müssen, nimmt mir jede Kraft. In meinen Beziehungen habe ich immer viel mehr gegeben, als ich gefordert habe. Dennoch habe ich natürlich meine Bedürfnisse und Wünsche offen angesprochen. Das ist jedoch nicht berücksichtigt worden – was ich letztlich akzeptiert habe. Aber ich möchte auch stattfinden dürfen und gesehen werden. An dieser Stelle zog ich meine Grenze und entschied mich für die Trennung – nicht aus Frust, sondern aus einer tiefen Einsicht und Selbstliebe. Das ist sicherlich ein „großes“ Beispiel mit einer „großen“ Auswirkung. Aber erst als ich für mich aus Selbstliebe eingestanden habe, hatte ich die Kraft, mich zu trennen und für meine Bedürfnisse einzustehen. Das machte mich handlungsfähig.
- Ehrlichkeit wagen: Sprich über deinen Schmerz, über deine Traurigkeit, zeig deine Gefühle, sei emotional. Versuch dich zu öffnen und dich zu offenbaren. Leider erkennen wir oft erst dann, wer wirklich Interesse an uns hat und wer nicht. Aber auch diese möglicherweise schwere Erkenntnis bringt uns weiter zu uns selbst. Und es ist genau der Weg, der meiner Meinung nach notwendig ist, um dem Lebensglück, der Glückseligkeit, einen Schritt näher zu kommen.
- Geduld mit dir selbst: Meine Erfahrung und mein Weg haben mich gelehrt, dass es kein Schalter ist. Es sind tausende von kleinen Schaltern, die bewegt werden müssen. Und diese kleinen Schalter sind manchmal nur „einen Termin absagen“, „ein Gespräch initiieren“, „regelmäßig einen Spaziergang im Wald machen“ oder „ganz bewusst eine Pause einlegen“. Es sind Dinge, die wir schnell abtun, die aber dennoch ganz wichtig sind. Und jeder bringt uns einen kleinen Schritt näher. Das geht nicht über Nacht, das geht nicht linear, und manchmal geht es eben auch in die falsche Richtung.
Fazit
Authentisch zu leben ist keine leichte Aufgabe, aber sie ist es wert. Es bedeutet, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es manchmal unbequem ist. Die Belohnung dafür ist ein Leben, das sich echt, frei und erfüllt anfühlt. Mein Rat an dich: Fang einfach an. Es geht nicht darum, ab jetzt alles richtig zu machen. Vieles wissen wir nicht oder können wir nicht beeinflussen. Aber wir können beginnen, ehrlich zu uns selbst zu sein. Dieser Weg ist wie eine Treppe mit 1000 Stufen – jede Stufe lohnt sich, auch wenn der Weg Zeit braucht. Vertraue dir selbst, liebe dich selbst, und du wirst auf dem richtigen Weg sein.
Ich lade dich ein, dich auf den Weg zu machen. Sei ehrlich zu dir selbst, habe Mut und entdecke, was es bedeutet, dein wahres Ich zu leben.